Am 21. September 2019 unternahm der Männerchor „Eintracht“ Neundorf seine alljährliche Fahrt ins Blaue. Während die meisten Fahrten der letzten Jahre in Richtung Harz bzw. nach Norden gegangen waren, nahm der Bus dieses Mal die Autobahn A 14 nach Osten.
Erstes Etappenziel war die Goitzsche bei Bitterfeld. Hier ist aus dem ehemaligen Braunkohlentagebau eine große Seenlandschaft mit Yachthafen, Anlegestellen für Fahrgastschiffe und Bademöglichkeiten sowie attraktiven Wohn- und Urlauberunterkünften entlang der Uferzone entstanden.
Wir unternahmen eine ausgedehnte Seenrundfahrt mit der MS „Reudnitz“, einem Motorsegler, der einem Piratenschiff nachempfunden ist. Der Kapitän, ebenfalls im Stile eines Freibeuters kostümiert, erzählte uns während der Fahrt, die wir mit Kaffee und Kuchen „garnierten“, viel Wissenswertes über die Entstehung des Goitzschesees. So waren z. B. für die Flutung des Tagebau-Restlochs mehrere Jahre veranschlagt, doch durch das verheerende Mulde-Hochwasser geschah dies binnen weniger Stunden.
Als besondere Attraktion für die Fahrgäste gab der Kapitän einige Schüsse aus alten Handfeuerwaffen ab, die ohrenbetäubend krachten, und spulte auch noch allerhand Seemannsgarn herunter.
Das sonnige Spätsommerwetter trug sehr zum Erfolg dieses ersten Teils der Chorfahrt bei.
Anschließend ging es zum gemütlichen Abend nach Gräfenhainichen. Diese bei uns wenig bekannte Stadt war in der Vergangenheit durch den Kohlebergbau und die Druckereiindustrie geprägt. Ihr wohl berühmtester Sohn ist der kirchliche Liederdichter Paul Gerhardt, dessen Geburtshaus zur Gedenkstätte gestaltet wurde und dem auch die sehenswerte Paul-Gerhardt-Kapelle mit einer ständigen Ausstellung gewidmet ist.
In dem Restaurant „Schacht Barbara“, das mit seiner Erlebnisgastronomie wirbt, nahmen wir in einem nachgebauten Bergwerksstollen unser Abendessen ein. ‚ Der Wirt, selbst ein ehemaliger Bergmann, kam in seiner traditionellen Bergmannstracht und sang zur Begrüßung das uns allen bekannte Lied „Glück auf, der Steiger kommt“, das wir alle mitsingen konnten. Er erzählte uns viel Interessantes über den Bergbau in der Region und über das harte Leben und die Gebräuche der Kumpels. Dabei ließ er auch gekonnt lustige Begebenheiten einfließen und forderte uns zum Mitsingen seiner Lieder auf, was wir uns nicht zweimal sagen ließen. Und wir als Männerchor hatten natürlich auch noch ein kleines Liedprogramm vorbereitet, das wir unter der Leitung unserer Dirigentin Vera darboten.
Danach konnte noch das Tanzbein nach der von Achim Jäger aufgelegten Musik geschwungen werden, ehe wir kurz vor Mitternacht die Heimfahrt antraten.
Es war eine rundum gelungene Chorfahrt, für die den beiden Organisatoren herzlich gedankt wurde.


















