„Eintracht“ fuhr ins Blaue

Der Männerchor „Eintracht“ Neundorf unternahm am Sonnabend, dem 21. September 2013, seine traditionelle Fahrt ins Blaue. Gemeinsam mit den Ehe- bzw. Lebenspartnerinnen ging es am frühen Nachmittag auf der B 6n in Richtung Harz.

Die fröhliche und erwartungsvolle Stimmung im Bus erreichte einen ersten großen Höhepunkt, als wir die Ausfahrt Blankenburg nahmen und mitten in der Kurve vor uns plötzlich ein PKW stand. Daneben hatte die Beifahrerin „blankgezogen“ und verrichtete auf dem Randstreifen ihre Notdurft. Als sie unseren Bus herannahen sah bzw. hörte, sprang sie in Panik auf und flüchtete mit halb hochgezogener Hose ins Auto, das sofort mit Vollgas abdüste. Da hatten wir natürlich bis zum Erreichen unseres ersten Etappenziels genügend Gesprächsstoff und Munition für Lachsalven, und wir fragten uns, ob die Frau ihr Geschäft wohl schon erledigt hatte oder ob der Beifahrersitz noch in Mitleidenschaft gezogen wurde. Und bis heute ist noch nicht geklärt, ob und wie unsere einfallsreichen Organisatoren diesen Zwischenfall inszeniert haben…

Unsere erste Station war die Talsperre Wendefurth, wo wir eine Floßfahrt unternahmen und viel Wissenswertes zur Geschichte und Gegenwart des Rappbode-Stausystems und über das Pumpspeicherwerk erfuhren. Bei Kaffee und Kuchen wurden wir außerdem von einem Akkordeonspieler mit Musik und lustigen Sprüchen unterhalten.

Danach ging es weiter zum Endziel unserer Fahrt, der Harzköhlerei Stemberghaus. Gleich nach der Ankunft wurden wir vom Hausherrn Peter Feldmer mit einem Glas „Flüssige Holzkohle“ und dem Köhlergruß „Gut Brand!“ begrüßt und in die über tausendjährige Geschichte der Holzkohlenherstellung eingeführt. Wir lernten, wie viel Arbeit und Mühe es kostet, bis die nicht nur beim Grillen, sondern besonders in vielen Bereichen der Technik, Industrie und Medizin in den verschiedensten Formen verwendete Holzkohle „geerntet“ werden kann.

Ein Gang durch das kleine Köhlermuseum und den Köhlerladen rundete unser Besichtigungsprogramm ab, bevor wir dann im „Köhlerhaus“, einer neu erbauten, urigen Gaststätte unseren gemütlichen Abend bei einem deftigen Büfett und diversen Getränken verbrachten.

Natürlich, wie kann es bei einem Männerchor auch anders sein, kam auch das Singen nicht zu kurz. Der Zufall hatte es so gefügt, dass sich an diesem Tag auch noch zwei andere Chöre zu einem Freundschaftstreffen in der Harzköhlerei eingefunden hatten, der Männerchor Trautenstein und der Männerchor „Frohsinn“ aus Teltow bei Berlin. Da sie aber schon bald wieder abreisen mussten, konnten wir nur noch kurz spontan ein paar gegenseitige Gesangsproben geben.

Ab ca. 21.00 Uhr waren wir nur noch die einzigen Gäste im Lokal und sangen unsere Lieder, z. T. begleitet von demselben Akkordeonspieler, der uns schon auf dem Floß unterhalten hatte. Bei dem Lied „Auf, auf zum fröhlichen Jagen“ sang auch Herr Feldmer mit, der, wie wir erfuhren, Mitglied des Männerchors Wernigerode ist.

Nach einem erlebnisreichen Tag kehrten wir kurz vor Mitternacht wieder nach Neundorf zurück. Die Sänger und ihre Partnerinnen danken den Organisatoren für diese schöne Fahrt, die das Vereinsleben wieder bereichert und den Zusammenhalt im Chor gestärkt hat.